Regensburg und seine jüdische Gemeinde im Mittelalter

Im Mittelalter lebten Juden in zahlreichen Orten in Bayern. Zu den ältesten jüdischen Gemeinden des Reiches gehörte neben den bedeutenden SchUM-Gemeinden Speyer, Worms und Mainz die jüdische Gemeinde in Regensburg. Von der ersten Nennung eines Juden nahe Regensburgs im Jahr 981 bis zur Vertreibung im Jahr 1519 berichten zahlreiche deutsche, lateinische und hebräische Quellen über die Juden zu Regensburg. Sie waren Bürger, Nachbarn, Geschäftsleute, Gelehrte, Kammerknechte – und Regensburger.

Von den Verfolgungswellen und Vertreibungen, denen die Juden Europas im Mittelalter ausgesetzt waren, blieb die jüdische Gemeinde Regensburgs weitgehend verschont. Zum Zeitpunkt ihrer Vertreibung im Jahr 1519 konnte sie daher – anders als die meisten anderen jüdischen Gemeinden – auf eine über 500-jährige Ansässigkeit in der Donaumetropole zurückblicken.

Vor allem die großen jüdischen Gelehrten, die in dieser Stadt lebten und wirkten, sind noch heute von Bedeutung.

Eine Karte zeigt jüdische Siedlungen im süddeutschen Raum für den Zeitraum 1441 bis 1480. Nicht alle Siedlungen verfügten über dieselbe Ausstattung an gemeindlichen Einrichtungen, wie eine Synagoge. Auch wurde nicht jede Ansiedlung als Gemeinde bezeichnet. Zu den größeren Städten, in denen es eine jüdische Gemeinde gab, zählten Nürnberg, Weißenburg oder Landshut. Erkennbar sind die zahlreichen Vertreibungen von Juden auch aus kleineren Ortschaften.

In über 60 hochwertigen Digitalisaten veranschaulicht diese Ausstellung, wo Juden lebten und einkauften, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzierten und welche Handlungsspielräume sie im Umgang mit den übrigen Regensburgern und Personen von außerhalb hatten. Gezeigt wird auch, welche Rechte und Pflichten die jüdische Gemeinde und ihre Mitglieder als Bewohner der Reichsstadt hatten. Dabei werden immer wieder auch einzelne jüdische Personen vorgestellt.

Über die Ausstellung

Literaturhinweise

Glossar