Martin Luther, Von dem Papsttum zu Rom

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

In dem 1520 erschienenen Werk "Von dem Papsttum zu Rom" formuliert Luther einen Gegenentwurf zur Verfassung der katholischen Kirche. Er stellt dies in Form einer theoretischen Reflexion an, Ekklesiologie genannt. Die Schrift verfasste er als Reaktion auf die Thesen des Leipziger Franziskaners Augustin von Alveldt (gest. um 1535). Alveldt hatte sich gegen Luthers Sicht auf das Papsttum gewendet, wonach der päpstliche Vollmachtsanspruch nicht in göttlichem Recht begründet sein könne. Genau dies meinte Alveldt anhand der Bibel beweisen zu können. Wer diesen göttlich fundierten Anspruch nicht anerkenne, sei als Ketzer zu bezeichnen. Die Autorität des Papsttums ist für Alveldt zudem eng mit der Einheit der Kirche verbunden. In seiner Replik lehnt Luther erneut den Anspruch des Papstes ab, wendet sich jedoch nicht gegen den Einheitsgedanken. In den Vordergrund stellt er den Gemeinschaftsbegriff und differenziert dabei zwischen der geistlichen, verborgenen und der leiblichen, äußerlichen Gemeinschaft. Die Einheit der Kirche könne ausschließlich mit der geistlichen Gemeinschaft in Beziehung gesetzt werden, weshalb nur Christus selbst ihr Oberhaupt sein könne. Damit ist diese Schrift ein wichtiges Zeugnis von Luthers fundamentalem Bruch mit der katholischen Amtskirche. Datum: 2016

Autor

Matthias Bader

Rechtehinweis Beschreibung

CC0