Luther-Bibel, 1541 (Landesbibliothek Coburg, P I 1/10)

Zu Beginn des Jahres 1521 verhängte Papst Leo X. (1475-1521, Papst 1513-1521) den Kirchenbann über Martin Luther (1483-1546). Nachdem der Reformator daraufhin auf dem Wormser Reichstag 1521 seine Lehren nicht widerrufen hatte, sprach König Karl V. (röm.-dt. König 1519-1556, Kaiser ab 1530) am 26. Mai 1521 im Wormser Edikt die Reichsacht über ihn aus.

Luther sollte gefangengenommen und an den Kaiser ausgeliefert werden, seine Schriften waren zu vernichten. Um Luther zu schützen hatte ihn sein Landesherr, Kurfürst Friedrich der Weise (1463-1525, Kurfürst 1486-1525), bereits am 4. Mai auf die am westlichen Rand des sächsischen Kurfürstentums liegende Wartburg bringen lassen. Hier übersetzte Luther das Neue Testament ins Deutsche. 1534 konnte schließlich die gesamte Bibel in einer deutschen Übersetzung gedruckt werden.

Bis zu seinem Tod nahm Luther mehrere Revisionen an seiner Bibelübersetzung vor. Der Fassung von 1541 ist das Druckprivileg von Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen (1503-1554, Kurfürst 1532-1554) aus dem Jahr 1534 vorangestellt, das einen Nachdruck der Bibel im Kurfürstentum Sachsen außerhalb Wittenbergs verbot. Im Anschluss folgt eine als „Warnung“ deklarierte Abrechnung Luthers mit den überhand nehmenden, nicht autorisierten Nachdrucken.

Das Titelblatt dieses Exemplars zeigt die vierzehn Wappen der Kurfürsten von Sachsen. Auf der Rückseite befindet sich ein Brustbild des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich. Signiert ist es mit dem Markenzeichen Lukas Cranachs des Älteren (1472-1553), der geflügelten Schlange (links vom Kragen).

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