Martin Luther an seine Frau Katharina; Weimar, 2.7.1540 (Bayerische Staatsbibliothek, Clm 10357, fol. 10)

In diesem Brief berichtet Martin Luther (1483-1546) seiner zuhause in Wittenberg weilenden Frau über verschiedene Ereignisse. Er hielt sich zu diesem Zeitpunkt bei Philipp Melanchthon (1497-1560) in Weimar auf. Sein enger Vertrauter war auf dem Weg zu einem Religionsgespräch in Hagenau im Elsass lebensbedrohlich erkrankt, befand sich nun aber wieder auf dem Weg der Besserung.

Luther schreibt wörtlich, Melanchthon sei „vom tod aufferstanden“, weshalb es ihm, Luther, gut ginge. Sein Wohlbefinden äußert er in seiner typischen, derben, teils auch witzigen Sprache: „Ich fresse wie ein beheme (Böhme) und sauffe wie ein deudscher, das sey Gott gedanckt, Amen“.

Auch über alltägliche private Dinge schreibt Luther, etwa über Briefe der Kinder, die er erhalten habe. Weiters thematisiert der Reformator kirchlich-theologisch Angelegenheiten: Der Pfarrer zu Arnstadt habe einen Teufel ausgetrieben, der Ort Greußen benötige einen neuen Pfarrer.

Überliefert ist der Brief in einer Sammelhandschrift (Clm 10357, fol. 10), die Autographen mit Korrespondenzen verschiedener Reformatoren und Gelehrter aus dem 16. Jahrhundert enthält, darunter auch Briefe von Huldrych Zwingli (1484-1531) und Erasmus von Rotterdam (ca. 1466-1536).

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