Tilman Riemenschneider, Grabmal des Lorenz von Bibra (Dompfarrei St. Kilian, Würzburg)

Lorenz von Bibra (1459-1519) stammte aus einem bedeutenden Niederadelsgeschlecht im Hochstift Würzburg. Nach Studien in Heidelberg, Erfurt und Bologna trat er in den Dienst des Mainzer Kurfürsten Berthold von Henneberg (gest. 1504, Kurfürst 1484-1504). 1495 wurde er zum Bischof von Würzburg gewählt.

Durch Klosterreformen, die Förderung von Wallfahrten und die Verkündung von Ablässen erwies er sich als Vertreter der traditionellen Kirche. Lorenz von Bibra wäre indes laut einer Martin Luther (1483-1546) zugeschriebenen Aussage „lutherisch geworden, so er länger gelebt hätte.“ Einigen Forschern galt er daher als Sympathisant der Reformation.

Im Würzburger Dom zeigt das von Tilman Riemenschneider (1460-1531) geschaffene Denkmal den Bischof im geistlichen Ornat mit Schwert und Krummstab als den Symbolen der weltlichen und geistlichen Macht. Im Aufsatz des Epitaphs ist das fürstbischöfliche Wappen dargestellt. An den Seiten sind eine Reihe von Wappen der Familie von Bibra, zusammen mit dem „Fränkischen Rechen“ und dem Würzburger Rennfähnlein, zu sehen.

Zum Digitalisat