Argula von Grumbach

Mit Argula von Grumbach (ca. 1492-1554) setzte sich erstmals eine Frau öffentlich für die Reformation ein. Sie verfasste in den Jahren 1523/24 reformatorische Flugschriften, die in mehreren Auflagen erschienen.

Geboren wurde sie 1492 auf der Burg Ehrenfels bei Beratzhausen (heute Landkreis Regensburg) als Tochter des Reichsfreiherrn Bernhardin von Stauff (gest. 1509). Sie erhielt eine sehr gute Erziehung und kam 1508 als Hofdame an den bayerischen Hof nach München. 1516 heiratete sie den aus einem unterfränkischen Adelsgeschlecht stammenden Friedrich von Grumbach (gest. 1529), Pfleger von Dietfurt (Landkreis Neumarkt i.d.OPf.) und Inhaber der Hofmark Lenting (Landkreis Eichstätt).

Bereits frühzeitig nahm sie regen Anteil an reformatorischen Vorgängen und stand in Kontakt mit den Reformatoren Georg Spalatin (1484-1545), Andreas Osiander (1498-1552) sowie Martin Luther (1483-1546), den sie im Juni 1530 auf der Veste Coburg persönlich traf. Öffentliche Bekanntheit erlangte Argula von Grumbach durch ihr Engagement für den reformatorisch gesinnten Ingolstädter Magister Arsacius Seehofer (gest. 1545), den die dortige Universität in das Kloster Ettal verbannt hatte.

Nach 1524 trat Grumbach nicht mehr an die Öffentlichkeit, die Gründe hierfür sind nicht bekannt.