Caritas Pirckheimer

Die Einführung der Reformation in Nürnberg ab 1525 stieß nicht bei allen Bürgern der Stadt auf ungeteilte Freude. Prominenteste Gegnerin war die Äbtissin des Klarissenklosters, Caritas Pirckheimer (1467-1532), die die neuen Lehren ablehnte und um den Bestand ihres Klosters kämpfte.

Pirckheimer wurde 1467 in Eichstätt geboren und trat 1479 dem Nürnberger Klarissenkloster bei. Wegen ihrer hohen Bildung und ihrer Sprachkenntnisse stieg sie rasch in der Hierarchie des Klosters auf und wurde 1503 Äbtissin des Klosters. Sie trat auch mit den humanistischen Kreisen ihres jüngeren Bruders Willibald (1470-1530) in Nürnberg in Kontakt und wurde von anderen Humanisten als eine der gelehrtesten Frauen in Deutschland gerühmt.

Als die Reichsstadt Nürnberg 1525 die Reformation einführte, wehrte sie sich gegen die Auflösung ihres Klosters. Sie erreichte schließlich durch Vermittlung ihres Bruders und Philipp Melanchthons (1497-1560), dass das Kloster nicht aufgelöst wurde und die Nonnen es nicht verlassen mussten. Nachdem aber keine neuen Novizinnen mehr aufgenommen werden durften, bestand das Kloster nur bis zum Tode der letzten Nonne 1596. Caritas Pirckheimer verstarb 1532 in Nürnberg.