Hans Sachs

Der Dichter und Sänger Hans Sachs (1494-1576) wird gemeinhin eher nicht mit der Reformation in Verbindung gebracht. Der Nachwelt ist er vor allem als bedeutendster Vertreter der Meistersinger in Erinnerung geblieben. Sachs hatte zunächst das Schuhmacherhandwerk erlernt und übte diesen Beruf auch jahrzehntelang aus. Seit 1514 schrieb er während einer Spanne von über 50 Jahren fast 4.300 weltliche, geistliche und satirische Meisterlieder. 2.000 dieser Lieder haben einen religiösen Inhalt.

Als Nürnberger kam Hans Sachs bereits früh mit der Reformation in Berührung, die von der Reichsstadt aus auf weite Teile Frankens überging. Seit etwa 1520 hing Sachs der lutherischen Lehre an. Er baute sich eine Sammlung reformatorischer Schriften auf und studierte diese über mehrere Jahre hinweg – offenbar derart intensiv, dass er von 1520 bis 1523 kein einziges Werk veröffentlichte. Anschließend begann Sachs Meisterdichtungen zu publizieren, in denen er vehement für die Reformation eintritt. Insbesondere wollte er damit die neue Lehre für die „kleinen Leute“ leicht verständlich aufbereiten.