Veit Bild

Neben eindeutigen Anhängern und Gegnern gab es auch Sympathisanten der Reformation, die ihr aufgeschlossen gegenüberstanden, aber nicht in ihr Lager wechselten. Zu dieser Gruppe ist der heute nur wenig bekannte Theologe Veit/Vitus Bild (1481-1529) zu zählen.

Bild war nach einem abgebrochenen Studium an der Universität Ingolstadt 1502 nach Augsburg gekommen und dort seit 1503 Mönch im Benediktinerkloster. Er verfolgte vielfältige wissenschaftliche Interessen auf den Gebieten der Mathematik, Geografie, Astronomie sowie der Musiktheorie. So verfasste er etwa ein Lehrbuch für Chorknaben (1507), das als eines der ersten gedruckten Lehrbücher für Musik überhaupt gilt. Nach und nach erarbeitete er sich eine wichtige Stellung in Augsburger Humanistenkreisen.

Seit 1518 studierte Bild die Werke Martin Luthers (1483-1546). Sie zogen Bild derart in ihren Bann, dass er eine umfangreiche Sammlung von Luther-Schriften anlegte. Luther bezeichnete er einmal gar als den „Retter Deutschlands“. Mehrfach versuchte er auch, mit Luther in einen Briefwechsel zu treten, worauf dieser jedoch nicht einging.

Radikale Strömungen der Reformation wie die Täufer, die insbesondere in Augsburg Bedeutung erlangten, und die Ereignisse des Bauernkriegs führten dazu, dass sich Bild von der Reformation wieder abwandte. Nach 1525 erwarb er keine reformatorischen Flugschriften mehr.