Silbermedaillon von Constantin I. dem Großen

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Behelmtes und gerüstetes Dreiviertelportrait Konstantins des Großen, mit der rechten Hand ein Pferd am Zügel haltend. Auf dem Schulterschild eine Darstellung der Wölfin, die Romulus und Remus säugt und auf dem Helm eine Darstellung des Christogramms.

Rückseite: Kaiser bei Ansprache an das Heer.

Medaillons in Silber oder Gold waren in der Spätantike ein verbreitetes Phänomen in der kaiserlichen Ausgabepolitik. Sie waren immer ein Mittel der Propaganda, die meist auch über die Reichsgrenzen hinaus wirken sollte. Derartige Medaillons wurden zu besonderen Anlässen an Soldaten und Offiziere verteilt, aber auch an fremde Fürsten und Heerführer als Geschenke überreicht. So konnten sie auch jenseits der Reichsgrenzen propagandistisch wirken.

Dieses nur in wenigen Exemplaren geprägte Medaillon wurde um 315 n. Chr., wenige Jahre nach dem Sieg Konstantins des Großen (306-337) in der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 geprägt. Das Medaillon ist das früheste bildliche Zeugnis für Konstantins beginnende Hinwendung zum Christentum. Am Helm trägt der Kaiser hier das Christogramm, eine Kombination aus den zwei griechischen Buchstaben X (Chi) und P (Rho). Die übrigen Attribute und die Rückseite verweisen auf Rom und die Bedeutung des Heeres.