20-Mark-Stück König Ludwigs II. von Bayern von 1874

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LUDWIG II - KOENIG V. BAYERN"; Kopf nach rechts, darunter Prägebuchstabe. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "DEUTSCHES - REICH 1874. 20 MARK"; Reichsadler. Außen Schriftkreis.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Diese 20-Mark-Stücke in Gold waren die Münzen mit dem größten Nominal im Kaiserreich. Sie bildeten auch das Rückgrat der Goldwährung und waren somit, im Gegensatz zu den Silbermünzen, mit einem Materialwert ausgestattet, der sehr nahe am Nominalwert lag. Die Portraitseite des bayerischen Königs wurde von Johann Adam Ries gestaltet, während die Adlerseite reichsweit einheitlich gehalten war.