Quadrans des Domitian mit Nashorndarstellung

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Angreifendes Nashorn nach links.

Rückseite: Aufschrift "IMP DOMIT AVG GERM"; Im Feld SC. Außen Schriftkreis.

Domitian wurde nach dem Tod seines Bruders Titus im Jahr 81 Kaiser. Von den antiken Geschichtsschreibern wurde er als Tyrann gesehen, während die aktuelle Forschung ein deutlich differenzierteres Bild seiner Regierungszeit und seiner Leistungen zeichnet. Allerdings war der Hass einiger Zeitgenossen so groß, dass er 96 ermordet wurde, und der Senat anordnete, dass sein Andenken auszulöschen sei. Bei dieser Münze handelt es sich um einen Quadrans, also das Viertel eines Asses, und damit das kleinste Nominal in Rom. Das besondere an diesem Typ ist die Darstellung eines Nashorns. Diese bezieht sich auf die Spiele die von Kaiser Domitian veranstaltet und von Martial in seinem Liber De Spectaculis beschrieben wurden. Dadurch lässt sich auch die Entstehung dieses literarischen Werks auf die Jahre 84 oder 85 datieren. Somit hat man hier den wohl einmaligen Fall, dass ein bedeutendes literarisches Werk über einen numismatischen Beleg datiert werden kann.