Seleukidische Tetradrachme von Kleopatra Thea und Antiochos VIII.

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Kopf der Kleopatra mit Diadem, Stephane und Schleier nach rechts, im Hintergrund Kopf des Antiochos mit Diadem nach rechts.

Rückseite: Aufschrift "ΒΑΣΙΛΙΣΣΗΣ - ΚΛΕΟΠΑΤΡΑΣ - ΘΕΑΣ - ΚΑΙ - ΒΑΣΙΛΕΩΣ - ΑΝΤΙΟΧΟΥ"; Zeus sitzt nach links, auf Zepter gestützt, hält mit der Rechten bekränzende Nike, im Feld zwei Monogramme und Schrift.

Kleopatra Thea gehörte zu den bedeutendsten Frauengestalten des hellenistischen Zeitalters. Sie war die älteste Tochter von Pharao Ptolemaios VI. und Ehefrau von drei seleukidischen Königen. Nach dem Tod von Demetrios II. übernahm Kleopatra zunächst die Regierung für ihren Sohn Seleukos V., den sie jedoch sehr bald ermorden ließ. Daraufhin führte sie die Regierung für ihren jüngeren Sohn Antiochos VIII. Aus dieser gemeinsamen Regierungszeit stammt auch diese Tetradrachme. Auf der Vorderseite wurde nach ptolemaischer Tradition ein Doppelportrait auf die Münzen geprägt. Dabei folgte sie auch dem Vorbild der Prägung aus ihrer ersten Ehe mit dem seleukidischen Usurpator Alexander Balas. Auch bei diesen Prägungen stand das Portrait der Kleopatra im Vordergrund, während der seleukidische König mit dem Platz im Hintergrund vorlieb nehmen musste. Allerdings konnte sich Antiochos VIII. nach der Niederschlagung eines Aufstands gegen seine Mutter durchsetzen. Nach der antiken Überlieferung wollte sie ihn mit vergiftetem Wein töten. Er zwang sie aber diesen Wein selbst zu trinken und konnte fortan eigenständig regieren.