Neujahrsgoldgulden des Würzburger Bischofs Franz Ludwig von Erthal von 1779

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "FRANC LUD D G EP BAM ET WIR S R I P F O DUX"; Brustbild nach rechts, darunter Wappenschild auf Palmzweigen. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "EIN GOLD - GULDEN Im Feld: ORE ET - CORDE - FIDE - LIS - S P - Q W Im Abschnitt: 1779"; Wappen lehnt an Palme. Oben, im Feld und im Abschnitt Schrift.

Franz Ludwig von und zu Erthal war von 1779 bis 1795 Fürstbischof von Bamberg und Würzburg, wodurch beide Bistümer in Personalunion, das bedeutet, dass zwei unabhängige Herrschaften vom selben Herrscher regiert werden, geführt wurden. Bischof Franz Ludwig war ein Förderer der Aufklärung und der allgemeinen Bildung. Hingegen lehnte er eine ausufernde Hofhaltung ab und reduzierte folgerichtig die kostenintensiven Teile der Hofhaltungen in Bamberg und in Würzburg. Mit den eingesparten bzw. durch Verkäufe erlösten Mitteln unterstützte er u.a. Kranken- und Waisenhäuser. Als Würzburger Fürstbischof ließ Franz Ludwig in allen Nominalen Münzen prägen, wobei er auch eine große Anzahl an Medaillen anfertigen ließ. Dieser Würzburger Goldgulden ist historisch und numismatisch in die Reihe der Würzburger Neujahrsgulden einzureihen. Nach dieser Tradition hatte die Stadt zum Jahreswechsel eine bestimmte Anzahl an Goldgulden, sogenannten Neujahrsgulden, an den Stadtherren, also in diesem Fall an den Fürstbischof, abzuführen. Im 19. Jahrhundert wurde diese Tradition von den bayerischen Königen weitergeführt.