Heim, Georg: 24. 4.1865 Aschaffenburg — 17. 8. 1938 Würzburg; Politiker, Bauernführer

Beschreibung

Studium der neueren Sprachen in Würzburg und München; wirtschaftsjournalistische Tätigkeit zur Sicherung des Studiums, seit 1889 Realschullehrer, zunächst in Freising, 1892 in Wunsiedel, 1896 nach Ansbach versetzt, auf eigenen Wunsch 1907 pensioniert. Dr. rer. pol. in München 1893. Mitglied des Zentrums, tätig im bäuerlichen Genossenschaftswesen, Gründer von Darlehenskassen-Vereinen, 1894 FichtelgebirgsVerkaufsgenossenschaft. Von 1897 bis 1911 Landtags- und Reichstagsabgeordneter für das Zentrum, 1898 Stadtrat in Ansbach. 1898 Mitgründer des Bayerischen christlichen Bauernvereines in Ingolstadt, seit 1899 Leiter von dessen Zentralstelle (zunächst in seiner Privatwohnung in Ansbach). Übersiedlung in die neuerrichtete Zentrale 1907 nach Regensburg, Einrichtung von landwirtschaftlichen Lehranstalten (Bauernverbandsschulen). Nach 1918 Mitgründer der Bayerischen Volkspartei, deren Abgeordneter im Bayerischen Landtag, Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und von 1920 bis 1924 Reichstagsabgeordneter. Seit 1920 Präsident der Landesbauernkammer, 1925 abgewählt. Nach langer Krankheit 1927 Niederlegung seiner Parteiämter, 1932 Austritt aus seiner Partei, 1933 Aufgabe aller restlichen Ämter. Genannt der „Bauerndoktor", besonders erfolgreich in seiner wirtschaftspolitischen Tätigkeit; in den ersten Jahren der Weimarer Republik als der „ungekrönte König Bayerns" bezeichnet, lehnte er es jedoch ab, das Amt des Ministerpräsidenten zu übernehmen.

Genealogisches

[Verweis] Karl, Posamentensticker († 1886); M Sophia Keßler (1887).

Literatur

NDB 7; BWB 1; Lebensbilder Franken 3; K. Bosl (Hrsg.) Bayern im Umbruch, 1969. Fr

Universitätsbibliothek Regensburg