Bauten des Fürstbischofs Julius Echter im Bistum Würzburg

Der Würzburger Fürstbischof Julius Echter (1545-1617, reg. 1573-1617) wurde bereits von seinen Zeitgenossen für seine umfangreiche Bautätigkeit gerühmt. Während seiner Regierungszeit entstanden im Bistum Würzburg so viele Bauten wie in keinem anderen Territorium des Reichs. Mit den Neu- und Umbauten von Juliusspital, Universität und Festung Marienberg prägte er seinen Bischofssitz. An den Bauten in der Fläche des Hochstifts kündeten Wappen und Inschriften von seinem Engagement. Insbesondere die Kirchenbauten mit ihren charakteristischen Spitztürmen sind in Mainfranken bis in die Gegenwart landschaftsprägend.

Erstmals wurden die Zusammenstellung der zahlreichen Bauten bei der Ausstellung zu Fürstbischof Echter im Jahr 2017 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Datengrundlage stammte von dem Historiker Rainer Leng und war seitens des Ausstellungsteams in Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg für die Ausstellung aufbereitet worden. Für die Onlinestellung in bavarikon wurde diese Datengrundlage noch einmal überprüft und auf dem aktuellen Forschungsstand ergänzt.

Die Bauten lassen sich in vier Kategorien unterteilen. Kirchen und Kapellen sind mit 250 Orten vertreten, darunter sechs Wallfahrtsorte und sieben Ordensniederlassungen. Sonstige Gebäude wie Pfarrhäuser, Amtshäuser, Schulen, Spitäler und Stadtbefestigungen kommen auf 115 Belege.

Mit Ausnahme weniger heute verschwundener Echterbauten wurden alle Objekte photographisch erfasst, georeferenziert und mit Kurzbeschreibungen versehen. Daraus ergibt sich ein umfassendes Bild der fürstbischöflichen Bautätigkeit. Die Bauten durchdringen den gesamten Raum des Hochstifts und finden sich damit gemäß den historischen Territorialgrenzen auch in angrenzenden Gebieten Thüringens, Hessens und Baden-Württembergs. In der Konzentration der Reformen auf das innerhalb des Bistums liegende Hochstiftsgebiet schuf Echter einen Untertanenverband, für den seine Wappen und Inschriften an Kirchen, Amtshäusern und Spitälern die Allgegenwart fürstlicher Herrschaft repräsentierten. Dies dokumentiert bis heute den konsequenten Ausbau frühmoderner Staatlichkeit. Die hier präsentierten steinernen Zeugen seiner fürstbischöflichen Herrschaft schufen auf lange Sicht einen Raum, der auch von späteren Generationen als typisch mainfränkisch-katholische Landschaft wahrgenommen wurde.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Archivs und Bibliothek des Bistums Würzburg.