Lutherzimmer auf der Veste Coburg Über das Objekt

Beschreibung

Am 15. April 1530 traf der sächsische Kurfürst Johann der Beständige (reg. 1525-1532) mit seinem Gefolge auf dem Weg zum Augsburger Reichstag in Coburg ein. Die Pflege Coburg gehörte zum Kurfürstentum Sachsen und die Veste Coburg war die südlichste Burg des Fürstentums. Am 24. April reisten Kurfürst Johann und die Wittenberger Theologen weiter nach Augsburg – ohne Martin Luther (1483-1546). Da Luther unter Reichsacht und Kirchenbann stand und eine Gefangennahme fürchten musste, konnte er nicht am Reichstag teilnehmen. Er blieb bis zum 4. Oktober 1530 auf der Veste und stand mit Teilnehmern des Reichstags in schriftlichem Kontakt, um auf die Verhandlungen Einfluss zu nehmen. In dieser Zeit entstanden eine umfangreiche Korrespondenz und zahlreiche programmatische Schriften. Auf der Veste Coburg bewohnte Luther Gästezimmer in der Steinernen Kemenate, die heute noch besichtigt werden können. Von der originalen Ausstattung sind die Balken-Bohlendecke der Stube und Türstöcke mit Astwerkschnitzereien erhalten. Bereits kurz nach Luthers Tod kam der erste Besucher auf die Veste, um die Lutherzimmer zu besichtigen. Im 19. Jahrhundert erlebte die Entwicklung der Veste Coburg als bedeutender der Ort der Luther-Erinnerung seit dem 19. Jahrhundert eine Blüte. Ein 1844 zusätzlich zur Lutherstube eingerichtetes, reich ausgestattetes „Reformatorenzimmer“ wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Rahmen von Baumaßnahmen wieder beseitigt, wobei sich die Wanddekorationen weitgehend erhalten haben. Autor: Klaus Weschenfelder / Recht: RR-F