Die Stadt Amberg bittet Luther und Melanchthon um Entsendung der Geistlichen Monacensius und Hügel

Stadtarchiv Amberg

Beschreibung

Bürgermeister und Rat der Stadt Amberg teilen mit, dass der 1538 in die Stadt geholte Prädikant Andreas Hügel wegen "teufflischer zerruttung [...]" der Amberger Kirche nicht hatte bleiben können. Dabei weisen sie auch auf die politisch Verantwortlichen hin. Das Verhalten des Kurfürsten Friedrich II. (1482-1556) und seines Bruders, des Pfalzgrafen Wolfgang (1494-1558) als Statthalter der Oberpfalz, habe dem "teufel solichen raum" gegeben, dass in der Oberpfalz noch keine "christliche reformacion" vorhanden sei. Bürgermeister und Rat sei deshalb "in der heiligen religion nichts erlaubt, nichts auch verwert". Deshalb bitten die Schreiber des Briefs die Reformatoren als "christliche bischofe", sie wieder mit ihrem "alten" Prädikanten Andreas Hügel sowie Magister Johannes Monacensius zu versehen. Darüber hinaus benötigten die "Amberger" aber auch einen Schulmeister für die Lateinschule bei St. Martin, nachdem der bisherige, Magister Jodocus Aychhorn, vom Grafen von Schwarzenburg "abgefordert" worden war. Am Ende des Briefes begründen Bürgermeister und Rat ihre dringende Bitte mit dem Streben nach ihrer "vnd ganzer commun selhail, seligkheit vnd befurderung derselben". Daran anschließend wünschen seine Verfasser den Empfängern "gluckselige wolfart zu sel vnd leib". Das Schreiben endet mit der Datierung und Nennung der Absender.

Rechtehinweis Beschreibung

CC0