Stadtpläne bayerischer Städte

Mehr als 270 Pläne zu Städten aus Altbayern, Franken und Schwaben sind in dieser Sammlung zusammengefasst.

Die meisten Städte wurden erstmals im 19. Jahrhundert kartiert, sodass Pläne aus dieser Zeit den Schwerpunkt dieses Projekts bilden.

Der älteste Stadtplan, der hier vorgestellt wird, ist zugleich der älteste Stadtplan von München (Mapp. XI, 441 b), 1613 von Tobias Volkmer (1586-1659) erstellt und Herzog Maximilian I. (1573-1651) gewidmet. Es folgen in chronologischer Reihenfolge der von Christoph Senfft (gest. ca. 1635) erstellte Plan von Lauingen 1617 (Mapp. XI, 438 da), die Vogelschaukarte von Bamberg (Mapp. 44-6#15) aus Braun/Hogenbergs "Civitates Orbis Terrarum" aus dem Jahr 1618, ein weiterer Stadtplan von München (1644) (Mapp. XI, 441 k) und schließlich ein Plan der Reichsstadt Nürnberg von 1648 (Hbks/E 29-4). Die beiden zuletzt genannten Pläne stammen von Matthäus Merian dem Älteren (1593-1650), dem bekannten deutsch-schweizerischen Kupferstecher und Verleger. Ein Plan von Memmingen (Mapp. XI, 472 qh) zur Situation der Stadt am Ende des Dreißigjährigen Kriegs beschließt die Sammlung bayerischer Stadtpläne des 17. Jahrhunderts.

Im 18. Jahrhundert wurden neben München vor allem die Reichsstädte Augsburg, Nürnberg und Regensburg kartiert. Die meisten Pläne stammen aus der Augsburger Werkstatt des Kupferstechers Matthäus Seutter (1648-1757), der sie in verschiedenen Atlanten publizierte. Darüber hinaus ist ein Plan von Eichstätt und Umgebung (Mapp. XI, 419 g) hervorzuheben, den der Architekt und Baudirektor Maurizio Pedetti (1719-1799) 1796 erstellte. Aufgrund relativ genauer Vermessungen gelang ihm eine für diese Zeit ausgezeichnete Wiedergabe des Geländes. Äußerst selten ist der von Johann Müller 1805 erstellte Stadtplan von Nördlingen (Mapp. XI, 481 b), der sich bislang nur in der Bayerischen Staatsbibliothek nachweisen lässt.

Waren die Stadtpläne bis um 1800 oftmals Vogelschauansichten und Perspektivpläne, häufig mit Kartuschen und Wappen illustriert, so sind ab dem 19. Jahrhundert klassische Grundrisspläne vorherrschend. Aufgrund der Weiterentwicklung der Vermessungstechnik wurden diese zunehmend genauer, die Gestaltung nüchterner. Vor allem die Kataster- und Ortspläne, denen jetzt eine große Bedeutung zukam, bilden nicht nur die Metropolen ab, sondern alle wichtigen Städte und Ortschaften, teils bis zu einem Maßstab von 1:5.000 bzw. 1:2.500. Erwähnt seien hier ein Stadtplan von München aus dem Jahr 1806 (Mapp. XI, 443) sowie der Topografische Atlas von München von Gustav Wenng (1814-1880) von 1858. Neben Kupferstich und Stahlstich wird vermehrt nunmehr auch die Lithografie als Drucktechnik angewandt. Viele Pläne waren Beilagen zu Nachschlagewerken und Reiseführern.

Mehrteilige "Stadtpläne bayerischer Städte" in bavarikon

Die anderen Teilsammlungen zu "Karten und Pläne aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek" in bavarikon

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