Musikalische Schätze der Münchner Stadtbibliothek – Musikbibliothek

Die für eine Öffentliche Musikbibliothek ungewöhnliche Sammlung von über 5.000 Musikhandschriften, die Autographe so bedeutender Komponisten wie Johannes Brahms (1833-1897), Richard Strauss (1864-1949), Max Reger (1873-1916) und Hans Pfitzner (1869-1949) beinhaltet, ist intensiver Akquisitionstätigkeit sowie großzügigen Schenkungen und Nachlässen zu verdanken.

Bereits der Gründer der Musikalischen Volksbibliothek, Paul Marsop (1856-1925), hatte als Musikkritiker und -schriftsteller beste Beziehungen zu den Persönlichkeiten des Münchner Musiklebens. Auch in der Folgezeit sorgten gute Kontakte zur Musikszene dafür, dass Komponistinnen und Komponisten, Musikerinnen und Musiker, aber auch Mäzene sowie Autorinnen und Autoren die Bibliothek als verlässlichen Aufbewahrungsort für ihr musikalisches Erbe schätzten und schätzen.

Den Schwerpunkt der Sammlung bilden Komponistinnen und Komponisten aus München und Bayern. Hervorzuheben ist die 30 Autographe umfassende Reger-Sammlung, deren Grundstock sechs Musikhandschriften bilden, die Max Regers Witwe Elsa der Stadt München 1938 zum Kauf anbot. 1986 wurde ein Konvolut von 400 Quellen Hans Pfitzners angekauft, das Briefe, aber auch Notendrucke und Autographe Pfitzners enthält. Der unter den Söhnen der Stadt München berühmteste Komponist, Richard Strauss, ist mit 19 autographen Musikhandschriften in der Sammlung vertreten. Bei Partitur und Particell der Oper "Feuersnot" handelt es sich um Schenkungen von Richard Strauss persönlich. Das Particell der "Feuersnot" widmete er 1924 sogar "Der Stadtbibliothek meiner lieben Vaterstadt München" (für bavarikon in Vorbereitung). Prunkstück der Sammlung ist die Partitur von Johannes Brahms' Klarinettentrio op. 114, die 1942 von dem Sänger und Komponisten Adolf Wallnöfer (1854-1946) erworben wurde.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Münchner Stadtbibliothek - Musikbibliothek.