Nachlass Melchior Meyr (1810-1871) - Meyriana

Melchior Meyr (1810–1871) war Philosoph und Dichter. Geboren wurde er in Ehringen bei Wallerstein als Sohn begüterter Landleute. Einer Immatrikulation an der Universität in München 1829 folgte ein Wechsel nach Heidelberg, wo Meyr Rechtswissenschaften zu studieren begann. 1836 siedelte er kurzzeitig nach Erlangen über, wo er die Bekanntschaft des Schriftstellers Friedrich Rückert (1788–1866) und des Philosophen-Sohnes Paul Schelling machte.

Von 1840–1852 lebte Meyr in Berlin. Beim Ausbruch der März-Revolution 1848 konnte sich Meyr, der finanzielle Probleme hatte, als Verfasser politischer Schriften einen Namen machen. Ab 1855 ließ sich Meyr wieder in München nieder. Damit setzte eine Phase vermehrter schriftstellerischer Produktion ein: Meyr verfasste seine "Erzählungen aus dem Ries" und weitere Schriften. Darüber hinaus war er Mitglied bei den "Krokodilen", einem Münchner Dichterkreis, der zwischen 1856 und 1883 bestand und sich einer klassizistisch-idealistischen Poetik verschrieben hatte, sowie der "Zwanglosen Gesellschaft", einem Herrenclub, der die Pflege von Literatur und den Austausch untereinander in einem geselligen Rahmen ermöglichen sollte.

Der Nachlass Melchior Meyrs umfasst sechs große und zwei kleine Schachteln. An biografischen Dokumenten enthält der Bestand eine umfangreiche Zahl von Tagebüchern Meyrs aus den Jahren 1827–1852 und 1859–1870 sowie 40 kleinere Hefte von 1852–1864. Darüber hinaus sind Manuskripte literarischer Arbeiten und Aufsätze enthalten.

Teile des Nachlasses wurden für bavarikon digitalisiert und sind hier zugänglich:

>> Dieser Nachlass gehört zur Sammlung "Nachlässe" der Bayerischen Staatsbibliothek.