Die Antworten aus der Rheinpfalz auf die „Rundfrage“ des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde, 1908/09

Aus der teils bis nach dem Ersten Weltkrieg und teils bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu Bayern gehörenden Pfalz (ab 1838 Rheinpfalz) sind im Sammlungsbestand der „Rundfrage“ 55 Antworten vorhanden. Heute sind neun Berichte dem Saarland zuzuordnen und die restlichen 46 Rheinland-Pfalz. Aus dem Bestand sind im Laufe der Zeit mindestens sieben Zuschriften verloren gegangen.

Wer hat geantwortet?

Von 55 Antworten sind 52 namentlich gekennzeichnet, bis auf eine Lehrerin haben alle anderen männliche Autoren geschrieben. Viermal haben zwei Personen zusammen geantwortet, einmal sogar drei. Tatsächlich sind damit 58 Personen namentlich bekannt. Zu mehr als 80 % sind es örtliche Lehrer, manche von ihnen Haupt- oder Oberlehrer, einer war Gymnasialprofessor. Vier Antworten kommen von Bürgermeistern, bis auf einen, der Schmied war, ist nur ihre Funktion in der kommunalen Verwaltung und nicht ihr eigentlicher Beruf bekannt. Einmal war ein katholischer Pfarrer Ko-Autor; geantwortet hat außerdem ein Bäcker. Ein Lehrer schickte Antworten aus drei verschiedenen Orten. Die Antworten aus der Rheinpfalz sind zu etwa zwei Dritteln zwischen einer und neun Seiten lang, ein Viertel sind bis zu 19 Seiten, drei bis zu 29 Seiten, eine Antwort 51 und eine 61 Seiten lang. Vier Berichte betreffen jeweils zwei Orte, drei Berichte beziehen sich auf jeweils drei Orte.

Einwohnerstruktur der Orte

Ein knappes Viertel der Orte hatte um 1900 eine Einwohnerzahl unter 500, nicht ganz ein Drittel hatte bis 1000, ein Fünftel bis 1500 und etwas mehr als ein Fünftel mehr als 1500 Einwohner; die Statistik enthält keine Angaben zur sozialen Schichtung. Etwas weniger als die Hälfte aller Orte war überwiegend evangelisch, etwas mehr als die Hälfte mehrheitlich katholisch geprägt. Alle Orte waren gemischt konfessionell. Bewohner jüdischen Glaubens waren in 14 Orten vertreten, andere Glaubensrichtungen werden mit „Sonstige“ für 16 Orte angegeben. Die Antworten gehen auf Glaubens- oder Konfessionsunterschiede allerdings kaum ein. Einen Eindruck über die regionale Verteilung vermittelt das Kartenbild, das Torsten Gebhard in seinem Aufsatz „Bemerkungen zur volkskundlichen Umfrage [...]“ (Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1986/87, S. 8) gibt.

Die anderen Teilsammlungen der "Rundfrage" des Bayerischen Vereins für Volkskunde und Volkskunde

>> Diese Sammlung ist ein Teil der „Rundfrage“ des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde aus dem Bestand des Instituts für Volkskunde.