Motive – Wappen und Stadtansichten

Notgeld, das von Behörden oder Kommunen ausgegeben wurde, trägt fast immer ein Wappen. Das Beispiel zeigt einen Gutschein über zehn Mark, ausgegeben von der Stadtgemeinde Hof (Saale). Das Wappen steht auf der Rückseite prominent mittig. Im Beispiel der Stadt Amberg steht das Wappen als kleines Motiv in der Mitte. Wird das Wappen nicht als Haupt- oder Nebenmotiv verwendet, erscheint es als Druck- oder Trockenstempel.

Wappen haben, oft in leicht veränderter Form, eine lange Tradition und gehen auf die Entstehungszeit des Ortes zurück. Sie sind den Bürgern im Alltag vertraut, sei es als Gebäudeschmuck, auf Dokumenten oder Ortsfahnen. Die Darstellung des Wappens auf Notgeld schafft damit eine Traditionslinie von der Ortsgründung bis hin zur aktuellen Entwicklung und wirkt damit vertrauensbildend. Zugleich gibt das Wappen als Symbol der ausgebenden Orts- oder Gemeindeverwaltung dem Notgeld einen amtlichen und damit beinahe legitimierenden Charakter.

Auch die lokale Abgrenzung wird durch das Wappen erleichtert: Notgeld ist in seiner Verwendung nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich begrenzt. Die Abbildung des Wappens auf dem Notgeldschein macht eine schnelle Zuordnung möglich.

Orts- und Stadtansichten kommen dabei die gleiche Funktion zu. Sie erscheinen als Panorama, oft auch nach einem historischen Stich, oder als Detailansicht örtlicher Sehenswürdigkeiten wie Rathaus, Marktplatz oder Kirchen. Als den Menschen vertraute öffentliche Plätze sollen sie Vertrauen erzeugen und Legitimität vermitteln.