Bayerische Wallfahrtsmedaillen aus sechs Jahrhunderten

Bereits im Hochmittelalter gab es an den bedeutenden Wallfahrtsorten sogenannte Pilgerzeichen. Diese sollten bezeugen, dass ihr Träger die Pilgerfahrt zu diesem heiligen Ort vollzogen hat. Das wohl bekannteste Beispiel für ein solches Zeichen dürfte die Jakobsmuschel sein, die von Pilgern getragen wurde, die ihre Pilgerreise nach Santiago de Compostela zum Grab des Heiligen Jakobus erfolgreich abgeschlossen hatten.

Ab dem 13. Jahrhundert beginnt auch in Bayern, zunächst vereinzelt und später immer weiter verbreitet, die Produktion und Ausgabe von Pilgerzeichen. Dieses Phänomen im Spätmittelalter und der Neuzeit so weit verbreitet, dass nahezu jede Wallfahrtskirche ihre eigenen Pilgerzeichen hatte. Sie weisen eine große Vielfalt in der Gestaltung auf, während die Auswahl der Bildmotive eher beschränkt blieb. Außer bei den besonders großen und bedeutenden Wallfahrtsorten finden sich meist nur eine Hand voll Motive im Wechsel. Bei den großen Wallfahrtsorten wie z.B. Altötting oder Ettal konnte die Motivvielfalt auch deutlich größer sein.

Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelten sich die Pilgerzeichen mehr und mehr in Richtung von Devotionalien bzw. Souvenirs, die noch heute bei den regional und überregional bedeutenden Wallfahrtskirchen erworben werden können.

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>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Münzen, Medaillen und münzähnliche Objekte aus Bayern, Franken, Schwaben und der Pfalz in der Neuzeit" der Staatlichen Münzsammlung München.