Hi in disem puchlein findet ir gar ein loblichen spruch von der erentreichen stat nurmberg

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Nürnberger Rohschmied und Büchsenmacher Hans Rosenplüt (um 1400-1460) gilt als erster namentlich bekannter Handwerkerdichter der deutschen Literatur, Wegbereiter des Nürnberger Meistersangs und zudem bedeutender Märendichter des Mittelalters. Seit 1428 führte er den Beinamen "der Schnepperer" (der Zungenfertige); zu seinen Dichtungen zählen Schwänke, ernste Spruchgedichte, politische Lieder, Weingrüße, Priameln etc. Von ihm stammt das früheste deutschsprachige Beispiel eines Städtelobgedichts humanistischer Prägung, sein "Lobspruch über Nürnberg" (1447, Druck 1490). Dieser Typ der panegyrischen Reimrede verbindet das Lob der Stadt mit dem hohen Selbstbewusstsein des Städters; sein Bild gewinnt Rosenplüt aus der Konfrontation mit Fürsten und Adel. Nürnberg erscheint als Hort des Handels, des Handwerks und der Wissenschaft sowie als fünftheiligste Stadt der Welt. Darüber hinaus werden die städtische Sozialfürsorge, der "Schöne Brunnen" und der blinde, in Nürnberg geborene, Organist Conrad Paumann (um 1410-1473) gerühmt. Als einer der Gründe für die Blüte der Stadt betrachtet Rosenplüt die spezifische Regierungsform der Ratsherrschaft ohne Einfluss von Zünften und Stadtherren (Ingeborg Glier). Von Rosenplüt stammt noch ein weiteres Städtelobgedicht über Bamberg (1459, Druck 1491). Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0