Martin Luther, Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Unter dem Eindruck der Gewalt, die die rebellierenden Bevölkerungskreise im April 1525 in Thüringen und Württemberg ausübten, wandelte sich Martin Luthers Haltung zum "Bauernkrieg" dramatisch. Er trat nun dafür ein, die Erhebungen radikal niederzuschlagen. Sein Antipode auf Seiten der Thüringer Aufständischen war der Theologe und radikale Reformator Thomas Müntzer (1489-1525). Luther sah Müntzer als Urheber der Gewalt an und bezeichnete ihn als teuflisches Geschöpf. Anfang Mai 1525 verfasste Luther die Schrift "Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern", mit der er sich direkt an die Fürsten wandte. Wörtlich ruft er die Landesherren dazu auf, die Revoltierenden zu töten. Dies sei eine religiös verdienstvolle Tat. Neben seinen antijudaistischen Werken markiert diese Arbeit einen Tiefpunkt in Luthers Biographie und Publizistik. Luther setzte nun ganz auf die Obrigkeit als Garant und wichtigste Stütze der weltlichen Ordnung. Innerhalb der ländlichen und teilweise auch der städtischen Bevölkerung verlor er daraufhin stark an Rückhalt. Die Fürsten konnten die thüringischen Aufständischen im Mai 1525 in der entscheidenden Schlacht bei Frankenhausen schließlich auch niederringen. Thomas Müntzer wurde dabei gefangengenommen und anschließend hingerichtet. Datum: 2016

Autor

Matthias Bader

Rechtehinweis Beschreibung

CC0