Gedächtniskunst - BSB Cgm 4413

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Bernhard Hirschvelder (gest. ca. 1503) kehrte nach dem Studium in Leipzig über Augsburg in seine Heimatstadt Nördlingen zurück, wo er von 1473 bis 1481 Schreiber war. 1482 siedelte er als Schreibmeister und Privatlehrer nach Nürnberg über. Er gehört zu den wenigen Schulmeistern des 15. Jahrhunderts, die ihren Unterricht in der Volkssprache gehalten haben. Seine "Ars memorativa, Ein kurtzer Tractat Der edlen vnd hochgelopten kunst der gedechtnus", war im Besitz Hartmann Schedels und entstand zwischen 1470 und 1475 in Nördlingen. Das großenteils aus lateinischen Quellen kompilierte Werk stellt eine Zusammenfassung über die Gedächtniskunst, einen seit dem Mittelalter besonderen Zweig der Rhetorik, dar, in welcher bildliche und diagrammatische Darstellungen eine herausragende Funktion innehaben. Modelle zur Assoziation von Zeichen und Bezeichnetem sind u.a. Antonymie (Weisheit-Narr), Etymologie (Bernhart-Bär), Lautähnlichkeit (Empeticles-am bett ein klerus), Konkretum für Abstraktum (Gerechtigkeit-Richter) sowie die Schriftzeichen selbst. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0