Die Erlösung. Fragmentarisch - BSB Cgm 8440

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

"Die Erlösung" ist ein heilsgeschichtliches Epos eines unbekannten geistlichen Verfassers vom Beginn des 14. Jahrhunderts und handelt von der Schöpfungsgeschichte bis zum Jüngsten Gericht, wobei vor allem Christi Leben und Erlösungstat im Zentrum stehen. Mahnungen zu den sieben Todsünden und den zehn Geboten schließen das Werk ab. Im strophischen Prolog (V. 1-104) werden die Intentionen der Dichtung abgesteckt: Der geblümte Stil des höfischen Minneromans soll vermieden werden, gleichwohl ist Gottfried von Straßburg (um 1210, Cgm 51) als Vorbild zu erkennen (Gliederung in Strophen, Wiederholung des Leitworts "wunder"). "Daher könnte man mit aller gebotenen Vorsicht die Erlösung als Werk bezeichnen, das im bewußten Gegensatz zum höfischen Roman seinen Stoff, die Heilsgeschichte, mit den Mitteln eben dieser höfischen Dichtung vorträgt. Christus wird dadurch zum Helden des geistlichen Epos" (Ursula Hennig). Die vorliegende Handschrift ist zwar Fragment, aber einer der ältesten erhaltenen Textzeugen; rote Kapitelüberschriften und einfache Initialen unterteilen den Text. Sprachlich ist die Handschrift im rheinhessischen Raum anzusiedeln. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0