Leben des guten Jünglings Engelhof / 1

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der erstmals 1779 in den "Baierischen Beyträgen zur schönen und nützlichen Literatur" anonym erschienene Roman "Leben des guten Jünglings Engelhof" stammt von dem Historiker, Volkskundler, Gymnasiallehrer, Domherrn und Aufklärer Lorenz Westenrieder (1748-1829). Gegenüber der Zeitschriftenfassung enthält die zweibändige Buchausgabe (1781/82) erheblich mehr Seiten; auch sind einige Nebenhandlungen ausgeweitet. Der wohl bedeutendste bayerische Roman der Aufklärung beschreibt im bunten Wechsel von Dokumenten, Briefen, Tagebuchblättern und direkter Erzählform die Lebens- und Leidensgeschichte eines edelgesinnten, mittellosen Akademikers, der mit der Erziehung zweier Grafenkinder betraut und - von philanthropischen Idealen erfüllt - gleichzeitig reformierend in Justiz, Armenpflege und Volkserziehung wirken möchte. In seiner Aufrichtigkeit und Unfähigkeit zur Anpassung wird er schließlich Opfer von Intrigen und Verleumdungen und fristet sein Leben als Asozialer, bis er, bettlägerig und christlich gläubig, an der Auszehrung stirbt. Der Engelhof weist Züge des Erziehungs- und Prüfungsromans auf, die Struktur erinnert an christliche Erzählformen. Doch sind vor allem die "Komponenten des (Neu)Humanismus, der Empfindsamkeit, der Reformaufklärung und des (katholischen) Christentums" (Wilhelm Haefs) konstitutiv für sein Verständnis. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0