Novellen Bezauberte Welt und Schneekind - BSB Cgm 7068

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Ludwig Laistner (1845-1896) stand im Kirchendienst, bevor er 1876 eine Stelle als Hauslehrer in München antrat. Seit 1881 lebte er dort als freier Schriftsteller, 1889 wurde er als erster literarischer Berater des Cotta-Verlags nach Stuttgart berufen. Von Bedeutung ist Laistners Neugestaltung von Geschichten germanischen und mittelalterlichen Ursprungs; er darf zu den "bedeutendsten und eigenständigsten Sagenforschern seiner Zeit" gezählt werden (Eduard Theiner). Wie viele andere gehörte er zudem den "Krokodilen" an, einem Dichterkreis, der zwischen 1856 und 1883 bestand und sich einer klassizistisch-idealistischen Poetik verschrieben hatte (vgl. Cgm 6539). Mit Paul Heyse (1830-1914, Heyse-Archiv) gab Laistner den "Neuen deutschen Novellenschatz" (24 Bde., 1884-87) heraus. Seine eigene Novelle "Bezauberte Welt" bildet den 4. Band (1884) dieser Reihe. "Schneekind", eine Klostergeschichte, ist in Laistners Band "Novellen aus alter Zeit" (1882) enthalten. Beide Werke liegen hier als Originalmanuskripte vor. Der Schwank vom "Schneekind" ist vom 11. bis 19. Jahrhundert überliefert: Ein Kaufmann wird nach langer Handelsreise von seiner Frau mit einem Kind empfangen, sie habe aus Sehnsucht nach ihrem Mann Schnee in den Mund genommen. Der Mann nimmt den Jungen auf eine neue Reise mit, verkauft ihn und erklärt seiner Frau, er sei an der Sonne zerschmolzen. Datum: 2017

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0