Aventins Karte von Bayern MDXXIII

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

1523 und 1535 veröffentlichte Johannes Aventinus als Ergänzung zu seiner Chronik Bayerns eine gedruckte Karte des Landes. Sie bildete die erste nicht handgezeichnete Karte Bayerns. Umgeben von den Wappen der wichtigsten Städte bildet die Karte im Maßstab von um 1 : 720.000 Ober- und Niederbayern zwischen Alpen und Donau ab. Dabei werden nur wenige Orte und die wichtigsten Flüsse dargestellt. Die lateinischen Bezeichnungen, vor allem die Eintragung der Stammesnamen spiegeln die Interessen Aventins als Geschichtsschreiber und Philologen wider.

Es ist anzunehmen, dass die recht genaue Einmessung der Orte auf der Karte auf Daten des bedeutenden Mathematikers, Astronomen und Geographen Peter Apian (1495-1552) zurückgehen, mit dem Aventin spätestens seit 1522 befreundet war.

Die Druckauflagen von 1523 und 1535 scheinen sehr klein gewesen zu sein, denn bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts sind nur noch zwei Exemplare der Karte erhalten. Die ältere bildete 1899 die Grundlage für ein Faksimile, das heute das einzige Zeugnis dieser beeindruckenden wissenschaftlichen Leistung ist. Denn die Originale verbrannten während des Zweiten Weltkriegs.