Der Hofer USPD-Politiker Max Blumtritt (1877-1931)

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Hof war eine der wenigen bedeutenden Hochburgen der Unabhängigen Sozialdemokraten in Bayern: Zwei der drei Abgeordneten, die 1919 für die USPD in den Landtag einzogen, kamen aus Hof. Einer von ihnen war Max Blumtritt (1877-1931). 1925 wurde sein Portrait mitsamt seinen biographischen Daten im Amtlichen Handbuch des Bayerischen Landtags verzeichnet. Der gelernte Holzbildhauer kam 1909 nach Hof. Dort arbeitete Blumtritt zunächst als Redakteur bei der sozialdemokratischen "Oberfränkischen Volkszeitung". 1911 wurde er Vorsitzender der Hofer Sozialdemokraten, im selben Jahr zog er in den Stadtrat ein. 1917 schlossen sich die Hofer Sozialdemokraten unter seiner Führung der USPD an. Die Revolution in Hof verlief weitgehend friedlich. Am 10. November proklamierte Blumtritt auf dem Hallplatz die sozialistische Republik und ließ sich zum Vorsitzenden des Arbeiter- und Soldatenrates wählen. Anschließend übernahmen die Revolutionäre die öffentliche Gewalt. Die zunehmende Arbeitslosigkeit führte in Hof im Februar zwar zu vereinzelten Ausschreitungen, die in der Besetzung des Rathauses und der Redaktion des bürgerlichen Hofer Anzeigers gipfelten. Gleichwohl sich Hof am 7. April 1919 der Räterepublik anschloss, blieb die Lage in der Stadt weiterhin ruhig. Die Hofer USPD nahm im Folgenden einen neutralen Standpunkt ein. Am 1. Mai protestierten 10.000 Menschen gegen die blutige Niederschlagung der Rätebewegung in Südbayern, aber auch gegen die gewaltsame Durchsetzung des Kommunismus.

Autor

Dr. Daniel Rittenauer

Rechtehinweis Beschreibung

CC0