Rückkehr der Frontsoldaten nach Bayern Ende 1918

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Am Ende des Ersten Weltkrieges kämpften etwa 900.000 bayerische Soldaten an allen europäischen Fronten des Weltkrieges sowie in Palästina und Ostafrika. Die meisten waren an der Westfront im Verbund mit anderen deutschen Truppen stationiert und versuchten die zahlenmäßig weit überlegenen alliierten Truppen am Vorrücken zu hindern. Nach Abschluss des Waffenstillstandes von Compiègne am 11. November 1918 kehrten auch die 900.000 bayerischen Soldaten in die Heimat zurück. Der Rückmarsch erfolgte zu Fuß oder per Bahn und verlief weitgehend diszipliniert. Je nach Einsatzort erreichten die Einheiten ihre Heimatgarnisonen zwischen Dezember 1918 und Februar 1919. Dort wurden die bereits zurückgekehrten Einheiten am 10. Januar 1919 aufgelöst. Da nur ein kleiner Teil der Soldaten in das Friedensheer übernommen werden konnten, erwartete die Heimgekehrten eine unsichere Zukunft. Aufgrund der wirtschaftlichen und militärischen Demobilmachung fehlten Arbeitsplätze. Im März 1919 fanden viele schließlich bei den Freikorpsverbänden Aufnahme. Zunächst war in den größeren Garnisonsstädten Bayerns im Zuge der Demobilisierung aber eine große Zahl Erwerbsloser vorhanden, die sich teils empfänglich für die Parolen links- und rechtsradikaler Scharfmacher zeigten.

Autor

Dr. Markus Schmalzl

Rechtehinweis Beschreibung

CC0