Bildnis des Christoph Schappeler

Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen

Beschreibung

Das Ölgemälde Christoph Schappelers (gest. 1551) stammt wahrscheinlich von dem St. Galler Künstler Caspar Hagenbuch (gest. um 1579). Der Prediger Schappeler trug wesentlich zum Erfolg der Reformationsbewegung in Memmingen bei, nachdem er 1513 an die Prädikatur zu St. Martin berufen wurde. Schappeler, geboren um 1472 in St. Gallen, hatte die Universität Leipzig besucht, wo er vornehmlich Theologie studierte. Anschließend fand er eine Anstellung an der St. Gallener Lateinschule. Noch vor Bekanntwerden der Schriften Martin Luthers (1483-1546) zog Schappeler durch sozial- und kirchenkritische Predigten und seine Ausstrahlung die Gemeinde in Memmingen sowie die Bauern aus dem städtischen Hinterland in seinen Bann. Er traf damit einen Nerv der Zeit und auch eine Maßregelung durch den Rat der Stadt sowie ein Bannspruch des Augsburger Bischofs konnten die weiteren Entwicklungen nicht verhindern. Die Austeilung des Abendmahls in beiderlei Gestalt zu Weihnachten 1524 führte zu tumultartigen Zuständen in der Stadt. Eine darauf folgende öffentliche Disputation kam in ihrem Gutachten zu dem Schluss, Schappelers Position zu befürworten. Der Rat der Stadt führte daraufhin die Reformation ein: Die Gottesdienste hatten fortan der reformatorischen Liturgie und Theologie zu folgen. Schappeler, der sich um 1525 mehr und mehr der Lehre seines Freundes Ulrich Zwingli (1484-1531) zuwandte, verließ Memmingen noch 1525 und wirkte in der Folge als Prediger und Pfarrer in seiner Heimat St. Gallen.

Rechtehinweis Beschreibung

CC0