Ankündigung des letzten Tages eines Generalstreiks am 22.4.1919 durch den Vollzugsrat der Betriebs- und Soldatenräte Münchens

Monacensia

Beschreibung

Am 13. April 1919 riefen Kommunisten in München eine zweite Räterepublik aus. Nach dem Umsturz vom 7./8. November 1918, den Ereignissen nach den Attentaten auf Kurt Eisner (1867-1919) und Erhard Auer (1874-1945) am 21. Februar 1919 und der ersten Räterepublik (7.-13. April) setzte damit die vierte Phase der Revolution in Bayern ein. Die vom Landtag im März 1919 gewählte Regierung hatte ihren Sitz am 7. April nach Bamberg verlegt. Den 22. April proklamierte die Räteregierung als letzten Tag eines Generalstreiks, der seit dem 13. April gegolten hatte. Für diesen letzten Tag organisierte sie in München eine Reihe von Großveranstaltungen, welche der "Bourgeoisie" die massenhaft mobilisierten Arbeiter und Soldaten demonstrieren sollte. Angehörige der erst kurz zuvor aufgestellten "Roten Armee" versammelten sich am Vormittag vor dem Kriegsministerium in der Ludwigstraße zu einer "Truppenschau". Für den Nachmittag waren mehrere Veranstaltungen in Bierkellern und Konzerthallen geplant. Deren Teilnehmer zogen anschließend für eine "Massenversammlung" auf die Theresienwiese. Von dort startete ein "Demonstrationszug" in Richtung Siegestor und Wittelsbacher Palais. Lange halten konnte sich die Räteregierung nach dem 22. April allerdings nicht mehr. Die Mehrheit der Münchner Bürger hatte sie von Anfang an als "bolschewistische" Bedrohung wahrgenommen. Anfang Mai wurde die Räterepublik von Regierungstruppen unter Einsatz von teils unverhältnismäßiger Gewalt gestürzt.

Autor

Dr. Matthias Bader

Rechtehinweis Beschreibung

CC0