Nach der Ermordung Kurt Eisners

Münchner Stadtmuseum

Beschreibung

Auf dem Gemälde "Nach der Ermordung Kurt Eisners" sieht man trauernde Münchner stehen, die auf den Schauplatz des Verbrechens blicken. Im Hintergrund stehen Trauerkränze an einer Hauswand, die zum Gebäude des bayerischen Außenministeriums, dem Palais Montgelas am Münchner Promenadeplatz, gehörte. Neben den Bürgern sind mehrere Soldaten zu sehen, die den Tatort bewachen. Das Gemälde stammt von dem heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Maler Emanuel Bachrach-Barée (1863–1943). Der aus Oberschlesien stammende Künstler war Autodidakt und als Illustrator für Zeitschriften tätig und malte vor allem Genre-Szenen. Das Gemälde verdeutlicht die Anteilnahme der Bevölkerung an der Ermordung Eisners nach der Tat. Am 21. Februar 1919 wollte sich Ministerpräsident Kurt Eisner (1867–1919) von seinem Dienstsitz im Außenministerium zur Eröffnungssitzung in den Landtag in der Prannerstraße begeben, um dort seinen Rücktritt bekannt zu geben. Kurz nach Verlassen des Ministeriums wurde Eisner vom Offizier Anton Graf Arco-Valley (1895–1945), der rechtskonservativen Kreisen nahestand, erschossen. Eisner starb noch am Tatort. Die Ermordung löste in München die zweite Revolution aus und führte unmittelbar zum Anschlag im sich konstituierenden Landtag. Der Mörder Arco wurde schwer verwundet, operiert und überlebte. Nach seiner Verurteilung zum Tode wurde seine Strafe auf Festungshaft gemildert und später vollständig aufgehoben.

Autor

Stefan Schnupp

Rechtehinweis Beschreibung

CC0