Gnadenpfennig der Brüder Herzog Wilhelm V., Ferdinand und Ernst

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Zentrale, gefasste Goldmedaille mit zwei einsetzbaren Medaillen. Fassung ist floral emailliert und hängt an drei Kettchen. Kettchen sind an Goldfassung eines Edelsteins (Turmalin?) befestigt. Unten an der Fassung ist eine Perle angehängt.

Rückseite: Aufschrift "A E I - O V"; Zentrale, gefasste Goldmedaille mit zwei einsetzbaren Medaillen. Fassung ist floral emailliert und hängt an drei Kettchen. Kettchen sind an Goldfassung eines Edelsteins (Turmalin?) befestigt, die Rückseite trägt das emaillierte Bindenschild und Schrift. Unten an der Fassung ist eine Perle angehängt.

Nach dem Tod Herzog Albrechts V. ruhte die Zukunft der bayerischen Herzogsdynastie auf den drei überlebenden Söhnen Herzog Wilhelm IV., Ferdinand, dem Begründer der Nebenlinie der Grafen von Wartenberg, und Ernst, dem späteren Erzbischof von Köln. In diesem Kontext ist wohl auch der vorliegende Gnadenpfennig zu sehen. Seine größte Besonderheit ist, dass er aus drei einzelnen Medaillen gefertigt wurde, die sich in einer Grundfassung zusammensetzen lassen. Die zentrale, fest mit der Fassung verbundene Medaille zeigt das Bildnis des jüngsten Bruders Ernst, während Herzog Wilhelm auf der Medaille dargestellt wurde, die auf der Vorderseite einzusetzen ist. Die für die Rückseite bestimmte Medaille trägt das Bild des mittleren Bruders Ferdinand. Man darf wohl davon ausgehen, dass eine solch aufwendige, mehrteilige Arbeit an eine Persönlichkeit von besonderem Rang vergeben wurde. Der genaue Zeitpunkt der Entstehung dieses Kleinods ist unbekannt, allerdings kann es auf Grund der Datierung der Medaille auf Ferdinand nicht vor 1583 entstanden sein.