Denar Papst Eugens II. im Namen Kaiser Ludwigs des Frommen

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LVDOVICVS IMP"; Monogramm der Stadt Rom. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "SCS PETRVS"; Papstmonogramm Eugens II. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Diese Münze Papst Eugens II. (824-827) zählt zu den ältesten bekannten numismatischen Zeugnissen eines Papstes. Sie entstand während seines kurzen Pontifikats in den Jahren von 824 bis 827. In Gestaltung, Gewicht und Silbergehalt sind die Münzen Eugens II. stark an die Prägungen Kaiser Ludwigs des Frommen angelehnt. Dies erklärt sich daraus, dass Ludwig der Fromme zum Schutzherren des Papstes und des Vatikanstaats geworden war und auch als Prägeherr auf den Stücken genannt wurde. Der Papst scheint hingegen nur mit dem Monogramm seines Namens auf der Vorderseite und dem Monogramm der Stadt Rom auf der Rückseite auf. Historisch ist Papst Eugen II. vor allem wegen der Constitutio Romana, die er mit Kaiser Lothar I. (817-855) schloss, von größerer Bedeutung. In diesem Vertrag wurde die Papstwahl geregelt und unter kaiserliche Aufsicht gestellt. Zudem durfte kein Papst gekrönt und geweiht werden, wenn er nicht vorher den Treueeid gegenüber dem Kaiser abgelegt hatte. Diese Regelung wurde erst im 11. Jahrhundert, vor und während des Invesiturstreits, grundlegend verändert.