Urkunde, 1387 Februar 11

Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

Beschreibung

Der öffentliche Notar Philmann Bart (Bard) von Bingen (Pingwa) beurkundet im Jahr 1387, in der zehnten Indiktion, im neunten Jahr des Pontifikats Papst Urban VI., am elften Tag des Monats Februar, um die Vesperzeit: Vor dem Dorfgericht zu Hösbach (Groszinhostebach), das bei der Kirche dort abgehalten wurde und mit dem Schultheißen Heinrich Morard sowie Heinrich Maser, Konrad Metzeler, Konrad Contze und den anderen Schöffen des Gerichts besetzt war, sind Heinrich Linweheder und seine Ehefrau Kunigunde (Kunne) erschienen. Sie haben erklärt, dass sie dem Vikar des Stifts Aschaffenburg Johann von Kirchhain (Kirchin) und allen ihm nachfolgenden Inhabern seiner Vikarie eine Gült von 1 Malter Roggen (korn) Aschaffenburger Maß verkauft haben. Die Gült dient zum Unterhalt des ewigen Lichtes im Kreuzgang des Stifts in dem Winkel gegen den Hof des Hermann von der Ecken und war aufgrund der testamentarischen Verfügungen des verstorbenen Stiftsdekans Franz [von Amöneburg] gekauft worden. Sie gefällt von Gütern, die derzeit Heinrich Foder von Hösbach (Hostebach) bewirtschaftet. Die Verkäufer haben dafür von dem Käufer 18 Pfund Heller Aschaffenburger Währung erhalten. Sie haben daher die Gült nach Anweisung der Schöffen im Dorfgericht, die von dem Vorsprecher des Käufers Konrad Ruß erfragt worden war, mit Hand und Halm dem Stiftsvikar übergeben.Liste der Güter, auf denen die Gült lastet:- 2 Morgen Acker auf dem Geißenberg (Gysenberge) zwischen der Maingieße (Meyngusze) und Johann (Henne) Zorn.- 3 Joch Acker unten an dem Geißenberg (Gisenberge) zwischen dem Pfad und dem Herdan.- 0,5 Mannsmahd Wiese in der Güntersbach (Gunterspach) zwischen dem Zentgrafen (Zingreffen) und Johann Zudel.- 2 Joch Äcker auf der Beune (Bundin) zwischen Johann Schultheiß und Heinrich Maser.- 2 Joch jenseits Krummbuchen (Krumbu/e/chen) anstoßend an Besitz des Klosters Schmerlenbach (Smerlebach).- 3 Joch Äcker an dem Kaltenberg (Kaldinberge) zwischen Besitz des Schultheißen Heinrich Morard.- 1 Morgen Acker auf Hackichinstrut zwischen Johann (Herte) Zudel und Johann Morard.- 0,5 Joch Äcker im Krähenloch (Kraenloche) zwischen Eberhard und Johann Morard.- 1 Joch Äcker in der Breiten Wiese zwischen Heinrich Maser und der Bubinbach.- 1 Joch Äcker in der Luczilnhostebach.- 0,5 Joch Äcker an dem Pfarrenrain (Paffinreyne), die Johannes Zudel bewirtschaftet.- 3 Joch Äcker an dem Flurbaum (Florbaume) anstoßend an den Zentgrafen.- Ein Drittel eines Hauses.- Ein Drittel eines Ackers auf der Maß (Masze) zwischen Besitz des Klosters Schmerlenbach und Friedrich Gipel.- 1 Mannsmahd Wiesen in dem Erpirswinkel.Diese Gült haben die jeweiligen Inhaber der erwähnten Güter dem Vikar jedes Jahr zwischen dem 15. August und dem 8. September (zussen den zweyn vnser Frawen dagin Assumpcio vnd Nativitas) zu liefern. Der Schultheiß und die Schöffen erklären, dass die Gült durch die erwähnten Güter ausreichend abgesichert ist, da die Güter wertvoller sind als die Gült. Auf Bitte der beteiligten Parteien hat der Notar darüber ein Notariatsinstrument angefertigt.