Urkunde, 1344 Januar 14

Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

Beschreibung

Die Richter der Aschaffenburger Kirche beurkunden: Vor dem öffentlichen Notar [Johann von Thalheim (Dalheym)] als ihrem bevollmächtigten Vertreter haben Johann, Schultheiß zu Obernburg (Obirnburg), und seine Ehefrau Adelheid sowie Gerhard von Seligenstadt (Selgenstat), der Winzer (vinitor) des Aschaffenburger Schöffen Johann Schwab (Swab), und seine Ehefrau Mergard, derzeit wohnhaft in Obernburg, für sich und ihre Kinder und Erben gemeinsam dem erwähnten Notar als Beauftragtem des Aschaffenburger Stiftskanonikers Walter von Hersfeld jährliche Zinsen verkauft. Und zwar verkauften Johann und Adelheid jährlich 2 Malter Roggen (siligo) Aschaffenburger Maß um 16 Pfund Heller. Dieser Zins gefällt von folgenden Gütern [in Dorf und Gemarkung Obernburg]:- Von 1 Joch Ackerland (terra arabilis) in der Flur (campus) unterhalb des Dorfes, anstoßend an die Äcker des Konrad Spede des Älteren und an die zum Ausstattungsgut der Pfarrkirche gehörenden Äcker (agri dotis).- Von 1 Joch, anstoßend an die Äcker des Nikolaus und des Konrad Ratgebe.- Im oberen Flur von 1 Joch, anstoßend an die Hofstatt des Grafen von Wertheim und die Äcker der Jutta (Gude) auf dem Reyne.- Von 1 Joch zwischen Äckern des Konrad Spede im Weidig (Wydech) und Äckern der Bäckerin (beckeren) Adelheid.- Von 5 Joch auf dem Berg genannt im Osannenloche zwischen Äckern der Kunigunde und des Herbord Beringer.- Von 4 Joch gemergeltem Ackerland an einem Stück zwischen Äckern des Konrad Spede und Äckern der Molenhufe.Gerhard von Seligenstadt und seine Ehefrau Mergard haben einen jährlichen Zins von 1 Malter Roggen Aschaffenburger Maß um 8 Pfund Heller verkauft. Dieser gefällt von folgenden Äckern [in der Gemarkung Obernburg]:- Von den 2 unteren Joch Ackerland des Grundstücks der Eheleute in der Vrichte neben den Äckern des Schenken (pincerna).- Von 6 Joch an einem Stück in der Kaphenloche zwischen Äckern der Erben des Rode und der Bäckerin Adelheid.- Von einigen Joch Ackerland in dem Vronenrode zwischen Äckern des Konrad Spede des Älteren und des Johann von Eisenbach (Isenbach).- Von 2 Joch im Flur gegen Leyendal am Weg nach Mömlingen (Mymmelingen) zwischen Äckern des Ulrich von Zimmern (Cymirn) und des Johann (Hencelinus) Getruwe.- Von 2 Joch Ackerland an einem Stück gegen den Großwallstadter (Walestader) Weg zwischen Äckern des Ulmann zu den Dingsteinen und der Mergard Wignand.Die Eheleute bestätigen den Empfang der ihnen zustehenden Geldsumme und geloben für sich, ihre Kinder und Erben, die erwähnten Zinsen jedes Jahr zwischen dem 15. August und dem 8. September (infra Assumptionis et Natiuitatis beate Marie virginis duo festa) auf ihre Kosten in einen von Walter von Hersfeld zu bestimmenden Kornspeicher zu liefern. Vor dem Amtmann (officiatus) und den Schöffen des Dorfes Obernburg, die das dortige Dorfgericht bilden, setzen sie den Notar als Vertreter des Walter von Hersfeld in den Besitz der verkauften Zinsen. Sie verpflichten sich außerdem zur Übernahme der Gewährleistung (warandia) und stellen dafür den Pfarrer in Obernburg Berthold [von Seligenstadt] sowie Nikolaus, den Sohn des verstorbenen Konrad von Obernburg, als Bürgen mit der Verpflichtung zum Einlager in einer öffentlichen Herberge in Aschaffenburg. Über diesen Verkauf wurde von dem Notar Johann von Thalheim ein Notariats-instrument angefertigt.