Beschreibung
Der öffentliche Notar Philmann Bart von Bingen beurkundet im Jahr 1399, in der siebten Indiktion, im zehnten Jahr des Pontifikats Papst Bonifax IX., am 24. Tag des Monats April, um die Zeit der Nona: In Gegenwart des Notars und der hinzugebetenen Zeugen sind vor dem Landgericht in dem Dorf Großostheim (Ostheim) –gehegt durch den Zentgrafen Gerung von Niedernberg (Nedirburg) und die Schöffen Hermann Renne von Stockstadt (Stoxtad), Gerung von Niedernberg, Johann (Henne) Hebichir von Großwallstadt (Walstad), Hermann Schnabel (Snabel), der junge Sefried, Konrad Schultheiß von Mömlingen (Mymmelingen), Johann (Henne) Wikennant von Radheim (Rode), Johann (Henne) Simmeler von Mosbach (Maspach), Johann (Henne) Kule, Hermann von Ringenheim (Rynginheim), Hermann, Vogt (vayd) von Großostheim, Wenzel Schmied (Smyd) von Großostheim und Siegfried Glockener – die Edelknechte Ruprecht von Karben und sein Bruder Herdan erschienen und haben bekannt, dass sie Dekan und Kapitel des Stifts Aschaffenburg für ihre Präsenzen einen Zins von 8 Malter Weizen, 8 Malter Roggen, 5 Malter Hafer, 1 Malter Erbsen und 1 Fastnachtshuhn mit dem dazugehörigen Besthaupt verkauft haben. Diesen Zins entrichtet der Vogt Hermann von einem Gut [in Großostheim], das Hof der Ratgebin genannt wird und das sie von ihrem Vater geerbt haben. Sie haben den Zins mit Hand und Halm dem Zentgrafen aufgegeben. Dieser hat dann den Stiftsvikar und Präsenzmeister (presencier) Konrad von Lich (Liechin) als Vertreter der Käufer in seinen Besitz gesetzt. Die zu dem Hof gehören Besitzungen werden in der Ausfertigung aufgelistet. Die Verkäufer haben dafür von den Käufern 180 Gulden erhalten. Sie verzichten daher auf alle ihre Rechte an dem Zins.