Beschreibung
Der öffentliche Notar Gottfried Ernst von Hersfeld beurkundet im Jahr 1390, in der 13. Indiktion, im ersten Jahr des Pontifikats Papst Bonifaz IX., am 18. Tag des Monats April, zwischen Mittag und der Zeit der Vesper, in dem Dorf Pflaumheim (Plu/o/mheim): Vor dem in Rückers Scheune versammelten Landgericht – gehegt durch den Zentgrafen Heinrich Schonebrot von Ringenheim (Rynginheim) und die Schöffen Johann Müller (Muller), Johann Rode, Friedrich Zan, Johann Zan, Johann Gruwel, Peter Hesinner und Nikolaus Ringenheimer – haben in Gegenwart des Notars und der hinzugezogenen Zeugen Andreas Schutmar, Bürger zu Aschaffenburg, und seine Ehefrau Jutta Dekan und Kapitel des Stifts Aschaffenburg für ihre Präsenzen eine Gült von 2 Malter Roggen (korns) und 1 Malter Weizen verkauft. Diese Gült wurde den Verkäufern bisher von einem Hof in Pflaumheim, den der Edelknecht Heinrich Merckel von Rimhorn (Rymhorn) und seine Gattin Irmgard (Irmele) bewirtschaften, entrichtet. Die Verkäufer haben die Gült den Käufern vor dem Landgericht aufgegeben und von den Schöffen den Stiftsvikar Heinrich Brune als Vertreter der Käufer in ihren Besitz setzen lassen. Der Hof zinst jährlich 6 Malter Roggen und 3 Malter Weizen. Davon hat das Stift jetzt 3 Malter gekauft, die restlichen 6 Malter verbleiben Heinrich Merckel und den Erben des Konrad Virannen. Auf Bitte des Heinrich Brun hat der Notar über den Verkauf ein Notariatsinstrument ausgefertigt.