Urkunde, 1369 Mai 6

Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

Beschreibung

Der öffentliche Notar Godebold von Gemünden (Gemunden) bei Wohra (prope Waram) beurkundet: Im Jahr 1369, in der siebten Indiktion, im siebten Jahr des Pontifikats Papst Urbans V., am sechsten Tag des Monats Mai, nach der Prim waren im Dorf Somborn (Sonnebu/o/rnen) vor dem Freihof an der Straße der Notar, der Zentgraf zu Somborn Heinrich Scheffer und die Schöffen Hermann Amorsbecher, Winther Amorsbecher, Friedrich Junge, Gerhard von Neuses (Nu/o/esze), Albrecht Kalbe, Konrad Wigmar von Altenmitlau (Mytloche) und Albrecht Johan sowie die unten aufgelisteten Zeugen versammelt. Vor ihnen hat Heinrich Zu dem Steinhaus (Steynenhuse), Bürger zu Gelnhausen (Gelenhusen), für sich und seine Erben Dekan und Kapitel des Stifts Aschaffenburg für ihre Präsenzen ein Gut, das Lehen genannt wird, in dem Dorf Neuses im Gericht Somborn mit allen seinen Zugehörungen in Dorf und Gemarkung verkauft. Dieses Gut gehörte vormals Guntram von Lindenstruth (Lindenstru/o/d). Der Verkäufer hat es nun mit Hand und Halm dem Zentgrafen aufgegeben. Dieser hat dann mit Urteil seiner Schöffen den Kanoniker Hermann von der Ecken als bevollmächtigten Vertreter der Käufer in den Besitz des Gutes gesetzt.Zugehörungen des Gutes:- Zwei Häuser, ein Garten und zwei Weinberge.- Im ersten Feld 6 Morgen Äcker bei der Jeszerbuenden.- Im zweiten Feld 7,5 Morgen vor dem Hegholz.- Im dritten Feld 1,5 Morgen im Edeltal (Eddeltal), 1,5 Morgen an der Beune (Buenden), 1 Morgen Wiese vor der Lochwiese und 1 Morgen Wiese in dem Leneche. Dann 10 Morgen unten am Dorf Neuses im Vorderen Grund, anstoßend an Heinrich von Neuses, 6 Morgen in der Grube an der Beune, anstoßend an den Sedelhof des Verkäufers, 3 Morgen an der Eigen (Eygin), die auf den Zeilbaum (Zy/e/lbaume) stoßen, und 1 Morgen im Mühlgrund (Melgrunde), die an Konrad Wilde stoßen. Von diesem Gut und seinen Zugehörungen zinsen Gerhard von Neuses und seine Ehefrau Elisabeth dem Stift Aschaffenburg jedes Jahr 5 Malter Roggen (korngeldis) zwischen dem 15. August und dem 8. September (zcuschen den zcweyn vnser Vrauwen dagen als pachtis recht ist), 2 Gänse und 2 Hühner am 21. September (vff sente Matheus), am 11. November (uff sente Martins dag) 24 Schilling Heller, an Weihnachten ein Brot im Wert von 2 Schilling Heller und 1 Fastnachtshuhn mit dem dazugehörigen Besthaupt. Der Verkäufer erklärt vor den Versammelten, daß er von den Käufern vollständig bezahlt worden ist. Auf Bitte des Stiftsprokurators fertigt der Notar ein Notariatsinstrument über diesen Verkauf an und unterzeichnet es mit seinem Signet (signum meum solitum et consuetum).