Urkunde, 1391 Dezember 14

Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

Beschreibung

Der öffentliche Notar Gottfried Ernst von Hersfeld beurkundet im Jahr 1391, in der 15. Indiktion, im dritten Jahr des Pontifikats Papst Bonifaz IX., am 14. Tag des Monats Dezember, um die Zeit der Vesper, in dem Dorf Großostheim (Ostheim): Vor dem Landgericht – besetzt durch den Zentgrafen Gerung von Niedernberg (Nydirnborg) und die Schöffen Hermann, Vogt (voyt) zu Großostheim, Siegfried, Sohn des Hermann Glockener, von Großostheim, Johann Hebicher von Großwallstadt (Groszin Walstad), Konrad Kulman von Mömlingen (Mummelingin), Johann Simmeler von Mosbach (Mospach), Rutze von Wenigumstadt (Wenigin Omstad), Johann Müller von Pflaumheim (Plu/o/mheim), Heinrich Schonebrot von Ringenheim (Rynginheim), Hermann Renne von Stockstadt (Stoxstad), Gerung, Wirt zu Niedernberg, Hermann Schnabel von Niedernberg, Wenzel Schmied (Smyt) von Großostheim und der junge Siegfried von Großwallstadt – haben in Gegenwart des Notars und der hinzugezogenen Zeugen der Edelknecht Dieter [Schelle] von Amorbach und seine Ehefrau Elisabeth dem Dekan Konrad [von Hanau] und dem Kapitel des Stifts Aschaffenburg für ihre Präsenzen eine Gült von 1 Malter Roggen (korns) Aschaffenburger Maß verkauft. Diese Gült gefällt von 3 Morgen Äckern in der Gemarkung des Dorfes Wald-Amorbach (Amorbach) an dem Hainacker (Haynackir) und von einer Wiese ebendort an dem Bruch (Bru/o/che). Die Verkäufer verpflichten sich, die Gült jedes Jahr zwischen dem 15. August und dem 8. September (*) auf ihre Kosten in die Scheune der Stiftspräsenz in Aschaffenburg zu liefern. Sie haben auf die Gült vor dem Landgericht mit Hand und Halm Verzicht geleistet. Daraufhin wurde der Vikar und Präsenzmeister (presencier) Johann Schuppach als Vertreter der Käufer in den Besitz der Gült gesetzt. Bei Säumnis können das Stift oder dessen Amtmann ein Pfand auf den erwähnten Äckern und Wiesen oder auf den sonstigen Gütern der Verkäufer nehmen und dieses versetzen, um aus dem Erlös den Zinsrückstand sowie die ihnen entstandenen Schäden und Unkosten zu decken.