Urkunde, 1360 Juli 4

Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

Beschreibung

Die Richter der Aschaffenburger Kirche beurkunden: Konrad Kaldofen hat als Bevollmächtigter des Edelknechtes (armiger) Werner von Echzell (Echzil) und seiner Ehefrau Elisabeth (Else) – die ihm von den Eheleuten ausgestellte Vollmacht hat er den Richtern vorgelegt – vor ihnen dem Dekan des Stifts Aschaffenburg Marsilius einen jährlichen Zins von 2 Malter Roggen (siligo) Aschaffenburger Maß, der zwischen dem 15. August und dem 8. September (infra duo Assumpcionis et Nativitatis beate Marie virginis festa) zu liefern ist, 2 Schilling Heller, die am 11. November (in festo beati Martini hyemalis) zu bezahlen sind, und 2 Fastnachtshühnern mit 2 Besthäuptern (optimales) verkauft. Für die Besthäupter gibt man bei Fälligkeit 2 Pfund Heller. Sofern sich solche nicht finden lassen, gibt man für jedes Besthaupt mindestens 16 Schilling Heller. Diese Abgaben gefallen vom Gisenhartsgut (Gysenhartis gu/o/t) und seinen Zugehörungen in Dorf und Gemarkung Soden (Sodin), das derzeit Hermann Ruthart von Soden bewirtschaftet. Dazu gehören die folgenden Feldgüter:- 10 Joch Ackerland (terra arabilis) an einem Stück auf dem Benzberg (Bintzberge), das gemergelt ist. Es grenzt auf der einen Seite an Äcker des Ritters Herdan von Büches (Bu/o/ches), auf der anderen Seite an Äcker des Rodin und des Siegfried von Schmerlenbach (Smerlebechir).- 3 Joch gemergeltes Ackerland auf der Salzhalde (Salzhaldin), anstoßend an Äcker des Ritters Herdan auf der einen Seite und auf der anderen Seite an Äcker des Rodin und des Siegfried von Schmerlenbach.- 3 Joch Ackerland am Benzberg (Byntzberge), die Hermann Ruthart dem Konrad Gertener von Ebersbach (Ebirsbu/o/ch) verliehen hat. Dieser gibt davon in den Jahren, in denen das Ackerland besät wird, jährlich 3 Sumer Roggen. Während der Brache, nämlich im dritten Jahr, gibt er nichts. Es grenzt an die Äcker des Ritters Herdan und des Rodin. Den davon gefallenden Zins erhält Hermann Ruthart.- 1 Joch Ackerland auf dem Benzberg, das Wolfram Webir von Ebersbach bewirtschaftet. Es grenzt auf der einen Seite an Äcker des Ritters Herdan, auf der anderen Seite an Äcker des Rodin und des Siegfried von Schmerlenbach.- 1,5 Mannsmahd Wiesen. Diese grenzen auf der einen Seite an Wiesen des Ritters Herdan von Büches, auf der anderen Seite an Wiesen des Konrad Ruthart, des Siegfried Smerlebechir und des Rodin.Der Käufer hat dafür 22 Pfund und 12 Schilling Heller bezahlt. Konrad Kaldofen erklärt, daß er diese Summe für Werner von Echzell und seine Ehefrau in Empfang genommen hat. Er verpflichtet sich im Namen der Eheleute, daß dem Dekan die gekauften Abgaben zu den festgelegten Terminen nach Aschaffenburg geliefert werden. Außerdem bekennt der Bevollmächtigte, daß er namens der Eheleute vor dem Dorfgericht (in iudicio seculari) zu Soden auf die vorgenannten Güter Verzicht geleistet hat und daß der Schultheiß und die Schöffen den Dekan und seinen Vertreter in den Besitz dieser Güter eingesetzt haben. Auch Hermann Ruthart und die anderen Beständner der erwähnten Güter haben sich feierlich verpflichtet, die Abgaben fristgerecht zu entrichten.