Festung Marienberg in Würzburg

Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg

Beschreibung

Bis zum Bau der Würzburger Residenz durch Balthasar Neumann diente die Burg auf dem Marienberg den Würzburger Fürstbischöfen als repräsentativer Wohnsitz, Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum sowie als Landesfestung. Um 1200 als mittelalterliche Burg erbaut bot sie den Fürstbischöfen Schutz vor den nach Autonomie strebenden Stadtbürgern. 1525 war der Bauernaufstand in Franken an ihren Mauern gescheitert. Nach einem Großbrand im Jahr 1572 begann Julius Echter (1573-1617) ein umfangreiches Wiederaufbauprogramm. Im Südflügel ließ er Wohn- und Repräsentationsräume sowie eine neue Hofbibliothek einrichten. Der mächtige Marienturm ergänzte die mittelalterliche Befestigungsmauer. Im inneren Burghof wurde die Marienkirche erweitert, die mutmaßlich älteste Kirche des Bistums. Die anderen Flügel beherbergten Kanzlei und Archiv, Hofkammer und Wirtschaftsgebäude. Für den Wiederaufbau gewann Echter den Nürnberger Werkmeister Jakob Wolff d. Ä. (1546-1612). Die Baumaßnahmen zogen sich über 30 Jahre hin, wobei die Festung unter Verwendung der unbeschädigten Bauteile im Stil der Renaissance neu gestaltet wurde. Grundlegend überarbeitet wurden auch die Verteidigungsanlagen. An der weniger gut geschützten Westseite der Festung wurde ein völlig neuer Vorhof mit Bastionen, Wirtschaftsflügeln und einer großen Pferdeschwemme im Innenhof errichtet. Die mächtigen Mauern der Echterbastei sind dabei auch als militärische Antwort auf die moderne Artillerie zu sehen. Das wehrhafte Echtertor bildete den neuen Eingang zum Schloss. Sein Wirken ließ Echter überall auf der Festung durch Inschriften und Wappen dokumentieren. Das gesamte, weithin sichtbare Erscheinungsbild der Festung Marienberg geht bis heute im Wesentlichen auf Echters Umbauten zurück.

Rechtehinweis Beschreibung

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