Alte Universität in Würzburg

Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg

Beschreibung

Die Wiedergründung einer bereits 1402 für einige Jahre bestehenden Universität gehörte zu den zentralen Reformanliegen des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter (1573-1617). Gegen den Widerstand des Domkapitels ließ er 1582 den Bau der Universitätsgebäude beginnen. Das aufgelassene Benediktinerinnenkloster am südlichen Rand der Altstadt diente als Baugrund. Hier entstand bis zum Jahr 1591 nach Plänen des flämischen Architekten Georg Robin (1522-1592) eine mehrstöckige Vierflügelanlage. Der Renaissancebau zeigt insbesondere an den Fenstern der Innenhofseiten eine für die Architektur der Echterzeit typische Verwendung spätgotischer Bauelemente. Die in den Bau einbezogene Universitätskirche gilt als einer der schönsten Renaissancekirchenräume diesseits der Alpen. Auf Wunsch Julius Echters wurde das Herz des Fürstbischofs nach seinem Tod in dieser Kirche bestattet. Die Kirche ist heute profaniert und dient der Universität als Festaula. Neben typischen Anliegen der katholischen Reform diente die Gründung auch der Sicherung der Memoria des Stifters. Seine Person ist bis heute nicht nur in Namen und Siegel der Universität präsent. Der Stifter ließ sich auch als Vollfigur vor dem Stifterrelief über dem Portal zum Innenhof der Anlage verewigen. Der Universitätsbetrieb begann bereits während der Bauarbeiten. Von den vier Fakultäten nahm nach Philosophie, Theologie und Recht 1593 als letzte die Medizin den Betrieb auf. Die von Echter errichteten und heute als ‚Alte Universität‘ bezeichneten Gebäude beherbergen bis heute Teile der Würzburger Julius-Maximilians-Universität.

Rechtehinweis Beschreibung

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