Luther und Melanchthon schlagen der Stadt Amberg Andreas Hügel aus Salzburg als Prädikanten vor

Stadtarchiv Amberg

Beschreibung

Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) antworten Bürgermeister und Rat der Stadt Amberg auf ein nicht überliefertes Schreiben. Sie danken Gott, dass er die Adressaten "zu seinem lob vnnd rechter erkanntnuß vnnd zu der seligkeit beruffen hat", sich der rechten Lehre zuzuwenden. Danach berichten sie, dass evangelische Prädikanten an vielen Orten verfolgt oder ermordet worden seien. Deshalb sei es schwierig, "duchtige personen" zu finden, zumal die Amberger gern eine "statliche person" hätten. Vor diesem Hintergrund hätten sie an den Salzburger Andreas Hügel gedacht, an dem sich kein "Gebrechen" befand, außer dass er nicht ansehnlich "vnd die stimm nicht so groß sein möcht, als in einer großen kirchen sich wol gezimmet". Ansonsten beschreiben ihn die Verfasser des Briefes als verständig, wohl gelehrt, gottesfürchtig und als guten Prediger. Zwischenzeitlich hatten Luther und Melanchthon bereits mit Hügel gesprochen, der angeboten hatte, nach Amberg zu kommen. Spiele es für die Amberger keine Rolle, dass Hügel keine große Person sei, so sollten sie dies den Reformatoren mitteilen. Des Weiteren bekräftigten die Absender, die Amberger sollten sich von ihrem Weg nicht mehr abbringen lassen. Der Brief endet mit Schlussformel, Datum und Unterschrift von Martin Luther und Philipp Melanchthon. Auf der Rückseite des ursprünglich versiegelten Schreibens findet sich die Adresse: den ehrbaren, vornehmen und weisen Herrn, Bürgermeistern und Rat der Stadt.

Rechtehinweis Beschreibung

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