Christuskirche: Ansichten; Schnitte; Grundrisse

Architekturmuseum der Technischen Universität München

Beschreibung

Gulbranssons Konzept von Kirchenbauten basiert auf einfachen geometrischen Grundrissen, über denen er im Aufriss komplexe Räume gestaltet. Dies wird schon an seinem ersten Sakralbau, der Christuskirche in Schliersee, für die er 1953 den Wettbewerb gewann, beispielhaft deutlich. Der Grundriss fußt auf einem Achteck.

Der höchste Punkt, in dem die verschieden großen Dachflächen zusammenlaufen, ist aus der geometrischen Mitte verschoben. Im Inneren treffen sich die sichtbaren Holzbinder der Dachkonstruktion in einer mit Glas aufgelösten Raumspitze. Der Raum vermittelt dadurch eine dynamische, himmelwärts gerichtete Spannung, die im Einklang mit der Liturgie steht. In diese Dynamik fügt sich ein überlebensgroßer, von Gulbransson entworfener Kruzifixus, ein, den er in der Raummitte abhängte.

Gulbransson schuf einen eigenständigen modernen Sakralraum, bei dem sich protestantische Bautradition mit neuer Konstruktion und Materialien verbanden. Der kleine Bau machte ihn über Nacht nicht nur in der Fachwelt bekannt.

Der Eingabeplan im Maßstab 1:100 zeigt die raffinierte geometrische Lösung in Grundriss, Ansicht Schnitt. Durch die zahlreichen Architekturdetails sowie locker schraffierte Bäume und Menschen wird die technische Zeichnung lebendig.