Athenäum (Maximilianeum), Entwurf: Ansicht

Architekturmuseum der Technischen Universität München

Beschreibung

1850 verschickte Maximilian II. Joseph (König 1848-1864) die Einladung zu einem Architektenwettbewerb, mit dem ein neuer Stil beim Bau einer „höheren Bildungs- und Unterrichtsanstalt“ erfunden werden sollte. Ein solcher Stil konnte verständlicherweise nicht gefunden werden. Daraufhin erhielt Friedrich Bürklein – Architekt des Münchner Bahnhofs – den Auftrag zum Bau eines Athenäums (später Maximilianeum) sowie für die meisten Gebäude an der neuen Maximilianstraße, die er in einem Gemisch gotischer Stilformen errichtete.

Gottfried von Neureuther (1811-1887) nahm nicht am Wettbewerb teil, da er sich beim Entwerfen immer auf die Renaissance bezog. 1856 fertigte er einen sorgfältig ausgearbeiteten und farbig aquarellierten Entwurf, der seine Auffassung zur Gestaltung des Athenäums in Neorenaissance-Formen vorführte. Die breitgelagerte Anlage über der Isar zeigt im Zentrum eine Renaissancekirche, die Programmpunkt im Wettbewerb war.

Da sich Neureuther nicht an dem von Maximilian gewünschten und von Bürklein verbreiteten Maximilianstil hielt, bekam er nur wenige Aufträge. Erst nach dem Tod Maximilians entstanden seine beiden Hauptwerke, die neue Polytechnische Schule und die Akademie der Bildenden Künste, beide in Neorenaissance-Formen.